Zinsen erhält ein Sparer für sein zur Verfügung gestelltes Kapital beziehungsweise Geld. Bei zur Verfügung gestelltes Sachkapital, wie zum Beispiel Gebäuden, Maschinen und Grundstücken wird von Mietzins oder Pachtzins gesprochen. Wird Geldkapital in Form von Sparen zur Verfügung gestellt zum Beispiel bei dem regelmäßigen Ansparen von Sparguthaben auf Banksparverträgen, werden dem Sparer Zinsen gezahlt. Die Höhe dieser Zinsen waren im Verlauf der Jahre durch verschiedene wirtschaftliche Einflüsse immer wieder großen Veränderungen und Schwankungen ausgesetzt.
Sparen ist der Verzicht gegenwärtiges Geldeinkommen für Ausgaben zu verwenden und das gesparte Geld soll für einen späteren Konsum bereitstehen sowie möglichst hohe Zinserträge einbringen. Die wirtschaftlichen Bedingungen der gesamten Volkswirtschaft und der Finanzmarkt bestimmen dabei die Höhe der möglichen für das Sparen zu erhaltenen Zinsen. Zinsen unterliegen einer ständigen Anpassung zum Beispiel von der Europäischen Zentralbank und allen anderen Bankinstituten beziehungsweise allen denkbaren Kapitalgebern an die wirtschaftlichen Bedingungen. So bestimmt der von der Europäischen Zentralbank ausgegebene Zinssatz die Höhe der Zinsen, den Banken selbst für entliehenes Kapital zahlen müssen. Innerhalb eines gewissen Rahmens bestimmen die Finanzdienstleister ihren eigenen Zinssatz, den sie auf das ihnen von Sparern zur Verfügung gestellte Geld zahlen. Banken und andere Finanzdienstleister möchten natürlich an dem Verleihen von Geld für Kredite verdienen. Geld, das von Finanzdienstleistern für einen Kredit angeboten wird, ist relativ teuer und mit einem möglichst hohen Zinssatz belegt. Für Geld, das von Sparern zur Verfügung gestellt, werden möglichst geringe Zinsen gezahlt. Aus dem für Banken und Finanzdienstleister möglichst günstigem Verhältnis zwischen Kredit- und Sparzinsen verdienen die Kreditanbieter. Einen weiteren wesentlichen Einfluss auf den Wert des jeweiligen Zinsertrages hat dabei die Inflationsrate. Die Inflationsrate zeigt die jeweilige Kaufkraft des Geldes an. Liegt der Zinssatz den Sparer für die Einlage ihrer Sparguthaben unter dem Prozentsatz der Inflationsrate, entwickeln sich die Zinserträge negativ und der Sparer spart sich „“arm““, da der Zinsertrag den Wertverlust des Geldes nicht auffängt.
Auf unterschiedliche Anlageformen werden unterschiedliche Renditen beziehungsweise Zinserträge gezahlt. Dabei muss zwischen Sparbüchern, kurzfristigen und langfristigen Anlagezeiten, wie zum Beispiel in Form von Tages- oder Festgeldsparen unterschieden werden. Die Zinsentwicklung für Sparbücher hat sich in den letzten Jahren kaum entwickelt und liegt zwischen 1,3 und 2,5 Prozent im besten Fall. Bei den Tagesgeldanlagen variierten die Zinsentwicklungen zwischen ungefähr 2 bis nahezu 6 Prozent. Nach einem Absinken in den letzten zwei Jahren entwickeln sich die Tageszinsen derzeitig wieder und können bis zu 2,5 und 3 Prozent erreichen. Die Zinsentwicklung von Festgeldzinsen hängt von der gewählten Laufzeit wie zum Beispiel drei-, sechs- oder zwölfmonatige Anlageformen ab. Einzelne Finanzdienstleister bieten auch variable Festgeldformen mit früheren Kündigungsmöglichkeiten oder längeren Zeiträumen an. Damit Sparen sich für den Sparer lohnt, ist es notwendig, die unterschiedlichen Anlageformen und Möglichkeiten der Rendite- und Zinserzielung miteinander zu vergleichen. Auch andere Anlageangebote, wie zum Beispiel das Sparen in Fonds- und Aktienanlagen, „“grünen““ Sparanlagen, Bausparverträgen und vieles mehr sollten ebenfalls in die Vergleiche mit einbezogen werden, da gerade in diesen Bereichen sehr viel höhere Rendite- und Zinserträge zu erwarten sind.